In östlichen Kulturen gilt die Meditation als eine grundlegende und zentrale bewusstseinserweiternde Übung. Sie dient vorwiegend dazu den Geist zu beruhigen und neue Kräfte zu sammeln.
Die Meditation hat viele positive Wirkungen. Es ist eine Methode, die gleichermaßen
Körper, Geist und Seele stärken und heilen kann und von jedem Menschen
- egal welcher religiösen oder atheistischen Überzeugung - mit Gewinn praktiziert
werden kann.
Die Wirkungen von Meditation sind:
- Körperliche Lockerung
- Abbau von psychischen Spannungen, Ängsten, Schuldgefühlen
- Abbau von stressbedingten Anomalien: Schlaflosigkeit, Stottern, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen
- Verbesserung der Gesamtstimmung
- Ein Mehr an Kreativität, Energie und Produktivität
Ziele, die Sie mit Meditation erreichen können, sind folgende:
- Muskelverspannungen lösen sich, Ihr Körper wird geschmeidiger,
- Sie lernen sich immer besser zu konzentrieren,
- Ekstasephänomene (Licht, Ton, Flow),
- selbst gesteuerte Bewusstseinsveränderung,
- Ihr Astralkörper wird aufgebaut und entwickelt.
Egal, welche Art von Meditation Sie wählen: Meditation bedeutet ganz allgemein
die Konzentration auf ein Objekt - das Meditationsobjekt - zu richten, im Unterschied zu anderen Handlungen, bei
denen Sie sich auf wechselnde Reize konzentrieren. (Zum Beispiel, wenn Sie ein
Buch lesen, ein Schachspiel spielen etc.)
Was benötige ich für die Meditation?1. MeditationsobjektWie oben erwähnt, brauchen Sie ein "Objekt", auf das Sie Ihre Aufmerksamkeit
während der Meditation richten. Sowohl für den Anfänger, als auch Fortgeschrittene ist die die Mantram-Meditation, die beste. Hierbei wählen Sie sich ein Wort, das Sie stetig im Geiste (alternativ
auch laut gesprochen) wiederholen. Wenn Sie merken, dass Sie das Mantram verloren
haben, an etwas anderes denken, lassen Sie alle anderen Gedanken fallen und kehren zu Ihrem Mantram
zurück.
Traditionellerweise haben diese Mantren keine Bedeutung, d. h. es sind
Silben, die es so als Wörter in der Sprache nicht gibt. Sie bringen die besten
Erfolge, da Wörter mit Bedeutung Assoziationen und Gedanken darüber auslösen.
Das Ziel ist, den Geist leer zu machen von allen anderen Gedanken.
Das Mantram wird exklusiv
für Meditationen verwendet und behalten Sie es für sich, damit es ein intimer Teil
Ihrer selbst wird.
Im Folgenden sind einige traditionelle Mantren aufgeführt. Sie können
natürlich auch selbst ein eigenes Mantram gestalten. Wenn Sie Schwierigkeiten
bei der Auswahl haben, können die in engere Wahl gefaßten Mantren (einzeln) einige
Minuten laut wiederholen und die dabei auftretenden Empfindungen beobachten,
welche die betreffenden Silben auslösen. Wählen Sie das Mantram, das Ihnen am meisten zusagt:
Mantren der Transzendentalen Meditation:
Ing, Im, Inga, Imma, Aing, Aim, Ainga, Aima, Schiring, Schirim, Kiring,
Kirim, Hiring, Hirim, Schiam, Schiama.
Weiche Laute mit a, ng usw. wirken beruhigender als harte, spitze Laute wie
i und r. Letztere helfen z. B. depressiv veranlagten Menschen oder Menschen
mit eher gemäßigtem Charakter.
2. MeditationshaltungFür die Meditation ist es wichtig, eine Körperstellung zu finden, in der über
längere Zeit regungslos verharrt werden kann. Das Sanskrit-Wort für eine solche
Stellung ist 'Asana'.
Ein Asana ist eine definierte Körperstellung, die fest und angenehm
ist. Fest soll eine solche Stellung deshalb sein, damit der Körper darin verbleiben
kann, ohne dass darauf geachtet werden muss. Angenehm soll sie sein, damit der
Körper nicht störend wahrgenommen wird.
Ob eine Stellung angenehm ist, ist zu Anfang meist nur eine Frage der Zeit.
Nach längerem Sitzen wird jedes Asana unangenehm, da sich Körper und Geist erst
an längeres, bewegungsloses Sitzen gewöhnen müssen.
Vajrasana (Drachensitz)Am Anfang eignet sich der Drachensitz als Asana. Er kann von den
meisten Westeuropäern leicht eingenommen werden. Er ist (nach dem
Lotussitz - der 'klassischen' Meditationshaltung) der
festeste Sitz
und der Sitz, in dem der Rücken relativ mühelos gerade gehalten werden
kann. Außerdem fördert er die Entwicklung von Willenskraft und die
Lösung von Beinverspannungen. Zudem ist er noch hilfreich bei
Verdauungsstörungen. Der Drachensitz wird am ehesten mit einer
"wachen", "aufmerksamen" Haltung verknüpft.
Beschreibung:
- Knien Sie sich mit geschlossenen Beinen hin.
- Setzen Sie sich so auf Ihre Beine, dass der Po auf den Fersen ruht.
- Richten Sie Ihren Oberkörper auf und achten darauf, daß Ihr Rücken gerade ist.
- Strecken Sie locker Ihre Arme - drücken Sie die Ellbogen NICHT durch.
- Legen Sie die Hände, mit den Handflächen nach oben, auf Ihre Oberschenkel.
- Strecken Sie locker Ihre Finger und schließen Sie sie.
- Halten Sie Ihren Kopf gerade, neigen Sie ihn weder nach oben, noch nach unten.
- Schließen Sie Ihre Augen, sofern Sie ein internales MO haben.
Bemerken Sie stärkere Verspannungen in Oberschenkel, Waden oder
Spann, so helfen Dehnungen, sich schneller an den Sitz zu gewöhnen. Je
lockerer Sie sind, desto unproblematischer werden längere Meditationszeiten im Drachensitz.
Savasana
Savasana ist die so genannte "Totenstellung". Dieses Asana ist nur als zusätzliches Asana empfehlenswert. Es ist die lockerste Stellung,
alle Spannung kann in den Muskeln losgelassen werden. Durch ihre
Ähnlichkeit mit unserer Schlafstellung, ruft Savasana bei vielen
Ungeübten Müdigkeit hervor.
Menschen, die von Natur aus ruhig sind, werden leicht einschlafen.
Für aufgedrehte oder nervöse Menschen kann diese Stellung eben wegen
ihrer stark beruhigenden Wirkung sehr hilfreich sein.
Beschreibung:
- Legen Sie sich auf den Rücken.
- Schließen Sie Ihre Beine.
- Lassen Sie die Füße V-förmig locker auseinander fallen, die Fersen berühren sich leicht.
- Legen Sie Ihre Arme leicht angewinkelt neben den Körper, die Hände mit den Handflächen zum Boden.
- Schließen Sie Ihre Augen.
Zusätzlich können Sie sich ein kleines Kissen unter den Kopf legen.
Hinweise
Das Asana wird bei der Meditation eingeübt. Dafür legen Sie vorher eine bestimmte
Zeit fest, in der Sie regungslos sitzen bleibt. Denn nur so kann der Lockerungsprozeß
fortschreiten, jedes Bewegen unterbricht ihn. Nach einer Weile in dieser Stellung
werden Sie den Drang verspüren sich zu bewegen, sei es weil es irgendwo juckt,
zwickt, sticht oder drückt. Diese Empfindungen sind Begleiterscheinungen
davon, daß sich Ihre Muskeln dehnen und lockern.
Wenn Ihr Asana also anfängt unangenehm zu werden, lassen Sie es geschehen. Wechseln
Sie das Asana nicht, wenn Sie Schwierigkeiten damit bekommen. Sie bekommen in
einem neuen Asana die gleichen Probleme.
3. Meditationsort
Schön ist, wenn Sie einen speziellen Raum für Ihre Meditationen
haben. Wenn dies nicht machbar ist, suchen Sie sich einen Raum aus, der folgende
Vorzüge hat:Er ist wenig belebt und ohne Geräusche und Lärm.Die Luft ist sauerstoffreich (Lüften, Landluft), das mindert die Gefahr des Schläfrigwerdens.Die Temperatur ist nicht zu warm, eher etwas kühler. Es ist wegen der einschläfernden
Wirkung höherer Temperaturen besser, eine leichte Decke zu nehmen, als die Raumtemperatur
zu erhöhen.
Mehr dazu können Sie im Know-How "Wie wähle ich einen Meditationsraum?" nachlesen.
4. Meditationsdecke und Meditationskleidung
Ihre Meditationsdecke sollte aus reiner Baumwolle oder Wolle bestehen und so
groß sein, daß Sie in Ihrer Meditationshaltung (Asana) darauf Platz nehmen
können.
Diese Decke sollten Sie nur für die Meditation verwenden. Dinge
lösen Erinnerungen, Stimmungen und Gefühle aus - je nachdem wie sie verwendet
werden. So kann es z.B. vorkommen, wenn Sie Ihre Meditatonsdecke auch zum Schlafen
benutzen, daß Sie sich auch während der Meditation schläfrig fühlen.
Die Kleidung sollte so beschaffen sein, dass der Bauch nicht eingeschnürt
wird und er leicht herausstreckt werden kann. Dies ist wichtig, da Sie während
der Meditation locker in den Bauch atmen können sollten.
Bedenken Sie vor der Meditation, welche Kleidung passt, ohne dass es
zu warm, zu kalt, oder unbequem wird. Dies ist wichtig, da Sie während der Meditation
nichts ausziehen oder anziehen können. Außerdem stört es die Konzentration,
wenn Sie während der Meditation denken, es ist zu kalt, der Pullover juckt etc.
Eine
ausführliche Beschreibung der benötigten Meditationsutensilien
(Kleidung, Decke, Uhr, Räucherutensilien finden Sie im Know-How "Welche Utensilien benötige ich für eine Meditation?"
5. Zielformulierung
Bevor Sie eine Meditation beginnen, formulieren Sie ein Ziel, welches Sie in
der Meditation erreichen möchten. Legen Sie fest, wie lange die
Meditation dauern soll und dass Sie sie nicht vorzeitig abbrechen werden.
Setzen Sie sich am Anfang kleinere Ziele, so werden Sie schnell Erfolge
verbuchen können. Das wird Sie wiederum motivieren, die Meditation auch zukünftig mit Freude zu machen.
So eine Zielformulierung könnte z. B. lauten: Ich werde eine halbe Stunde regungslos
sitzen und während dieser Zeit das Mantram deutlich und ohne Unterbrechung sprechen.
Die Meditation
Nachdem Sie alles haben, was Sie für die Meditation benötigen, können Sie in die Praxis gehen:
Übungsbeschreibung:
- Stellen Sie einen Pieper (Uhr oder Wecker), anfangs auf 20 Minuten.
- Nehmen Sie Ihr Asana ein.
- Sprechen Sie Ihr Mantram ca. 1-2 Minuten laut.
- Wiederholen Sie Ihr Mantram in Gedanken.
- Wenn Sie bemerken, dass Sie Ihr Mantram verloren haben, an etwas anderes denken, nehmen Sie Ihr Mantram wieder auf.
Beginnen Sie mit 20 Minuten und steigern Sie sich auf eine Stunde.
Nach einiger Übung können Sie die 1-2 Minuten laut gesprochenes
Mantram weglassen. Dies dient nur dazu, dass Sie mit dem Klang des
Mantrams vertraut werden.
Beenden der Meditation
Wenn Sie Ihre Meditation beenden, sagen Sie sich in Gedanken: "Ich
beende meine Meditation und kehre in mein Alltagsbewusstsein zurück."
Anschließend können Sie sich sagen, dass Sie die Augen öffnen und sich frisch und munter fühlen.
Dann spannen Sie alle Muskeln so fest es geht an. Denken Sie auch an
die Gesichtsmuskeln. Dann lassen Sie alle Muskeln locker! Dies ist
wichtig, damit Sie nach dieser Zeit der Lösung von Ihrem Körper wieder
vollständig in Ihren Körper "zurückkommen".
Halten Sie noch ein paar Minuten inne, kreisen Sie Ihre Gelenke,
strecken und recken Sie sich und erheben Sie sich dann ruhig und
gelassen.
Textquelle: www.philognosie.net