Schönheit lässt sich nicht in Worte fassen und liegt im Auge des Betrachters.
Zu
keiner Zeit hatte die Perfektion des äußeren Erscheinungsbildes einen
derartigen Stellenwert wie in der heutigen Zeit. Der Körper spielt im
Selbstwertgefühl der Menschen eine sehr große Rolle. Nur wer sich in
seinem Körper wohl fühlt und mit ihm zufrieden ist, kann das nach
aussen hin auch präsentieren.
Von jeher versuchen die Menschen, ihr Äußeres
beispielsweise durch Schmuck oder Bemalungen zu verändern, dass heißt
zu verschönern. Was sich verändert hat, ist einzig das angestrebte
Ideal. Jede Kultur und jede Zeit hat andere Vorbilder, die sich
durchaus extrem unterscheiden. Die Schönheitsideale der modernen Zeit
gleichen sich allerdings mehr und mehr auch zwischen den verschiedenen
Kulturen an.
Allerdings wurden in den verschiedenen Epochen und Zeitaltern die Schönheitsideale immer wieder neu definiert.
In der Antike strebten die Menschen nach körperlicher und geistiger
Harmonie, wobei der Körper wohlgeformt und ausgewogene Proportionen
aufwies. Eine ästhetische Vollkommenheit mit kleineren Fettpolstern war
das erstrebenswerte Ziel.
Vom christlichen Glauben geprägt, war das Mittelalter. Schlicht und
möglichst unauffällig sollten sich die Menschen in der Öffentlichkeit
zeigen. Die Körperlichkeit war verpönt, man sollte zwar auf seinen
Körper achten, aber jegliche Schmuck und Verzierungen verzichten.
Ganz anders die Zeitalter Renaissance, Barock und Rokoko. In der
Renaissance wurde alle Werte und Normen des Mittelalters in Frage
gestellt. In diesen Epochen gelten wohlbeleibtere Frauen mit starken
Hüften und üppigen Dekolletees als erstrebenswert. In der Renaissance
sollte die Arme und Beine möglichst grazil sein, die Hüften die Taille
und das Dekolletee durften aber gern üppiger ausfallen und weibliche
Rundungen aufweisen. Der Teint sollte möglichst porzellanfarben sein.
(meist wurde mit Bleiweiß und Quecksilberverbindungen nachgeholfen)
Auch im Barock blieb die korpulentere Figur das Schönheitsideal, die
mit der genussbetonten und ausschweifenden Lebensart einhergeht. In der
Öffentlichkeit allerdings mussten die Frauen ihre Pfunde, meist mit
einem Korsett, kaschieren, um eine Wespentaille zu erreichen. Genau wie die Pfunde musste auch die Haarpracht gebändigt werden, was auch im Rokoko blieb nur wurden die hochtoupierten Haarprachten noch gepudert und mit Blumen verziert. Bei den Männern waren Perücken groß in Mode. Allerdings wurde die Körperhygiene in dieser Zeit nicht so groß geschrieben. Meist wurden die Körpergerüche mit Parfum überdeckt.
Im Klassizismus wurde das Schönheitsideal der Antike wieder entdeckt; schmale Taille, rosiges Gesicht und ausdrucksstarke Augen. Natürlichkeit war Trumpf. Zu Beginn der 20. Jahre galt zwar ein großer Brustumfang als schön, aber die hochtoupierten Haare und das Korsett waren "out". Die Haare wurden in den 20iger Jahren in leichten, kinnlangen Wellen getragen.
Unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg waren Frauen und Männer mit üppigeren Formen hoch im Kurs. In den 50iger Jahren standen Frauen wie Sophia Loren und Grace Kelly als Ideale. Auch Marily Monroe passt in dieses Schönheitsideal bis das ultraschlanke Modell Twiggi in den 60iger Jahren auf den Laufstegen erschien. Die hageren und flachbusigen Frauen mit ihren stark betonten Augen galten bis in 70iger Jahre hinein als chic. In den achtziger Jahren war fast alles erlaubt was gefiel; intensives Make up, bunte, schrille Kleidung, schmale Taille und große Oberweiten zu breiten Schulterpolstern.